Halle gegen Rechts
Bündnis für Zivilcourage
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SELBSTVERSTÄNDNIS
Obwohl sich in Halle bisher kaum stabile rechtsextreme Strukturen festigen konnten, finden auch hier wie überall in Sachsen-Anhalt immer wieder konkrete neonazistische Aktivitäten mit dem Ziel statt, Halle als ein weiteres Zentrum rechtsextremer Organisierung zu etablieren. Rechte Gewalttaten, Alltagsrassismus und strukturelle Ausgrenzungen sind auch in Halle nicht hinnehmbare Realität und fordern uns heraus. Bereits in der Vergangenheit konnten vor Ort wirksamer, öffentlicher Protest organisiert und präventive Projekte initiiert werden. Wir wollen durch langfristiges Engagement verbindliche Strukturen schaffen, die sich über konkrete Anlässe hinaus der Auseinandersetzung mit rechtsextremen Einstellungspotentialen und der lokalen Strategieentwicklung widmen. Daher wurde die Initiative für die Gründung eines übergreifenden und neue Akteure einbindenden Bündnisses ergriffen, das sich auf der Basis der Erfahrungen von Einzelpersonen und Strukturen zusammen findet. Die Schlussfolgerungen aus der Geschichte der Initiative Zivilcourage Halle (seit 1998) und der dreijährigen Arbeit des Lokalen Aktionsplanes Halle sowie den Gegenaktionen zu den Naziaufmärschen am 17. Juni und 7. November 2009 waren wichtige Impulse zur Gründung von "Halle gegen Rechts. Bündnis für Zivilcourage"
Lebendige Demokratie als Ausgangspunkt unseres Handelns
Im Bündnis "Halle gegen Rechts" engagieren sich gleichberechtigt Einzelpersonen und Organisationen aus Halle (Saale). Wir bekennen uns zur lebendigen Demokratie und zum respektvollen Umgang miteinander sowie zur Weltoffenheit und Vielfalt, die das Fundament für das Zusammenleben in unserer Stadt bilden. Die Unantastbarkeit der Menschenwürde und die Universalität der Menschenrechte sind wichtige Ausgangspunkte unseres Handelns. Wir distanzieren uns grundsätzlich von jeglicher Art der Ausgrenzung, der Diskriminierung und des Rassismus im Alltag, im öffentlichen Raum und in institutionellen Strukturen. Für uns sind Rechtsextremismus, Antisemitismus und Gewalt in jeglicher Form unvereinbar mit den Grundsätzen einer demokratischen und weltoffenen Gesellschaft, für die wir mit Entschiedenheit eintreten.
Langfristiges Engagement und vernetztes Agieren
Der Blick auf die Ereignisse der vergangenen Jahre in Halle (Saale) offenbart Eines: Nur auf öffentliche Aktionen der Rechten zu reagieren, reicht nicht aus. Unser Ziel ist es, möglichst viele Einzelpersonen und Organisationen, die sich für ein demokratisches und tolerantes Miteinander engagieren, zusammenzuführen. Wir wollen deshalb langfristiges Engagement gegen Rechtsextremismus stärken und weiterentwickeln. Das Bündnis sieht es als seine Aufgabe an, durch kontinuierliche Arbeit die Hallenserinnen und Hallenser für die demokratischen Grundwerte unserer Gesellschaft zu sensibilisieren und sie zum eigenen Engagement zu aktivieren. Wir wollen sichtbare Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt, Rassismus und Rechtsextremismus in Halle setzen und dabei schnell auf Aktivitäten der Neonazis im öffentlichen Raum reagieren, um ihre Präsenz zu verhindern. Nur so kann sich die Zivilgesellschaft in unserer Stadt, die auf die Beteiligung und das Engagement möglichst Vieler angewiesen ist, gegen die undemokratischen ‚Rattenfänger’ dauerhaft verteidigen.
Gemeinsam für ein weltoffenes Halle (Saale)
Wir verstehen uns als zivilgesellschaftliches und überparteiliches Bündnis, das allen Hallenserinnen und Hallensern offen steht, die unser Selbstverständnis anerkennen und aktiv unterstützen. Zudem begreifen wir uns als lernendes Bündnis und sind offen für neue Mitstreiter/innen und Ideen. Alle am Bündnis Beteiligten setzen sich aktiv und selbstkritisch mit Ausgrenzung und Alltagsrassismus in den eigenen Strukturen auseinander. Als zivilgesellschaftliches Bündnis wollen wir dem/der Oberbürgermeister/in beziehungsweise der Stadtverwaltung sowie den Stadträtinnen und Stadträten Ansprech- und Kooperationspartner sowie Berater zugleich sein, um gemeinsam Handlungsstrategien abzustimmen und umzusetzen. In unserer Arbeit fühlen wir uns den folgenden Grundsätzen verpflichtet:
- Gewaltfreiheit
- Vernetzung lokaler Akteure
- Pluralität der Aktionsformen
- Gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung der im Bündnis organisierten Einzelpersonen und Organisationen
- Transparenz der Entscheidungsstrukturen
"Halle gegen Rechts" steht mit zahlreichen Initiativen und Kampagnen in Kontakt und arbeitet mit diesen lokal und überregional zusammen.